Seit mehreren Jahren kann man bei Onvista ein Depot eröffnen. Der Depotanbieter, der als Medienunternehmen mit mehreren Finanzportalen begann, gründete eine eigene Bank, die von der Commerzbank aufgekauft wurde. Als Tochter der Commerzbank hat Onvista einige Änderungen erlebt. Besonders bemerkbar machen sich die hohen Ordergebühren des Online-Brokers, die die Eröffnung eines Onvista-Depots für die meisten Kunden unattraktiv machen.
#1: Im Verhältnis zu anderen Online-Brokern hohe Ordergebühren
Mit den an deutschen Börsen festen 5,00 € Ordergebühren (+2,00 € pauschales Handelsplatzentgelt sowie weitere Gebühren) ist das Onvista-Depot eines der teuersten Depots von Online-Brokern. Obwohl Online-Broker prinzipiell deutlich günstiger sein sollten als Filial- und Direktbanken, trifft dies auf das Onvista-Depot kaum zu.
#2: Ab 800,00 € Ordervolumen zu empfehlen
Wenn du nicht mit mindestens ca. 800,00 € Ordervolumen Wertpapiere handelst, ist die Nutzung des Onvista-Depots keine Empfehlung. Aufgrund der festen Ordergebühr profitieren Großinvestoren umso mehr von dem Onvista-Depot, je höher die Ordervolumina sind. Den Großinvestoren und kapitalstarken Tradern ist das Onvista-Depot eingeschränkt zu empfehlen.
#3: Service mit Mängeln
Wir sprechen lediglich eine eingeschränkte Empfehlung für Großinvestoren aus, denn diese finden bei anderen Online-Brokern aus unserem Depot-Vergleich noch bessere Konditionen vor. Zudem legen professionelle Trader sowie Großinvestoren Wert auf einen reibungslosen Service, den die Onvista-Bank laut den Erfahrungen der Kunden nicht bietet.
Vorteile:
- Kostenlose Führung des Depots und des Verrechnungskontos (inkl. einiger wesentlicher Gratis-Serviceleistungen, wie z. B. dem Versand der Jahressteuerbescheinigung)
- Zahlreiche Wertpapierklassen für den Handel verfügbar: Aktien, Optionsscheine, Zertifikate, Fonds, CFDs, Futures, Devisen
- Fonds-, ETF-, Zertifikate- und ETC-Sparpläne vorhanden
- Wertpapierhandel über deutsche Börsen, über das Wertpapierhaus Tradegate und über US-Börsen möglich; außerdem Derivate-Handel über EUREX
- Automatisiert verwaltetes, aber dennoch individuelles und kostengünstiges cominvest-Depot vorhanden
- FreeBuy-Aktion: keine Orderprovision für den Kauf ausgewählter ETFs von Premium-Partnern
- Gut strukturierte und einfach verständliche Onvista-Depot-App
Nachteile:
- Im Ankauf 1,00 € Ausführungsgebühr für Sparpläne
- 5,00 € feste Ordergebühr für den Handel an den meisten Börsen und 10,00 € feste Ordergebühr für Wertpapiertransaktionen an US-Börsen
- anstelle einer Handelsplatzgebühr zusätzlich zu den Ordergebühren verlangt die Onvista Bank ein pauschales Handelsplatzentgelt von 2,00 € bzw. 5,00 € und eine Börsenplatzgebühr zuzüglich zur Ordergebühr
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Du hast schon ein Depot und möchtest dieses zum Onvista-Depot übertragen?
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Deine eigenen Erfahrungen mit dem Onvista-Depot sind nicht gut ausgefallen?
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Onvista-Depot: Kosten im Schnellüberblick
Die folgende Tabelle gibt lediglich einen grundlegenden Gebührenüberblick. Für nähere Informationen erwarten dich in diesem Abschnitt weitere Inhalte. Zudem steht dir das Onvista-Depot-Preis- und Leistungsverzeichnis zur Verfügung. Wenn du die Onvista Bank mit mehreren Anbietern vergleichen möchtest, nutzt du am besten unseren Vergleichsrechner.
Posten | Gebühren |
---|---|
Depotführung | Kostenfrei |
Ordererteilung (Annahme: Du ersteilst die Order online und handelst mit Aktien an einer inländischen Börse.) | 5,00 € |
Ausführung von Sparplänen | 1,00 € |
Onvista-Depot: Preis- und Leistungsverzeichnis im Detail
Depotführungs- und Verrechnungskontogebühren
Wer vom Onvista-Depot liest, wird meist mit der Bezeichnung „Festpreis-Depot“ konfrontiert. Hiermit ist das Standard-Depot von Onvista gemeint, das zugleich das einzige Depot des Online-Brokers ist. Sowohl das Depot als auch das für den Wertpapierhandel benötigte Verrechnungskonto kannst du bei Onvista gebührenfrei führen.
Erst ab 50.000 € Guthaben auf dem Verrechnungskonto kann ein Verwahrentgelt anfallen – wohlbemerkt „kann“, denn zurzeit (Stand: August 2022) fallen keinerlei Zinsen für die Verwahrung von Guthaben über 50.000 € an. Somit ist die Führung des Verrechnungskontos zurzeit für alle Kunden gebührenfrei.
Für besondere Leistungen, wie z. B. die Depot- oder Saldobestätigung, zahlst du einen Aufpreis. Welche besonderen Leistungen Onvista im Angebot hat und wie hoch die Gebühren sind, liest du detailliert im Onvista-Depot-Preis- und Leistungsverzeichnis nach. Dort findest du auch eine Auflistung der kostenfreien Serviceleistungen, wozu u. a. die folgenden wesentlichen Services gehören:
- Dokumentenverwaltung und -abruf in der Postbox (online)
- Depotübertrag zu Onvista (ggfs. musst du Gebühren an deinen bisherigen Depotanbieter zahlen)
- Versand der Jahressteuerbescheinigung
Ordergebühren
Onvista wirbt mit der Bezeichnung „Festpreis“-Depot. Als solches beträgt die Gebühr je Order 5,00 €. Allerdings muss an dieser Stelle eingeräumt werden, dass Onvista trickst, denn die Ordergebühr wird um eine pauschalierte Handelsplatzgebühr von 2,00 € erhöht. Darüber hinaus fällt bei jeder Order die Börsengebühr an, die sich von Handelsplatz zu Handelsplatz unterscheidet. Die verschiedenen Onvista-Depot-Börsengebühren sind unter diesem Link aufgeführt.
Hinweis: Dass es zusätzlich zu den Ordergebühren eine Handelsplatzgebühr gibt, ist normal. Bei Onvista gibt es aber eine pauschalierte Handelsplatzgebühr und eine Börsengebühr. Dies ist keine Norm, denn normalerweise gibt es ein Handelsplatzentgelt bzw. Börsenentgelt, aber nicht zwei Posten. Somit beträgt der eigentliche Festpreis bei Onvista 7,00 € pro Order und nicht, wie in der Werbung vermittelt, 5,00 €. Zu den 7,00 € kommen dann die Börsengebühren und ggfs. weitere Ausgaben für beispielsweise die Makler-Courtage.
Eine Ausnahme von der pauschalierten Handelsplatzgebühr gibt es beim Fondshandel über die Kapitalanlagegesellschaften (KAG). Hier zahlst du die Ordergebühr in Höhe von 5,00 € und den individuellen Ausgabeaufschlag für Fonds. Zudem sind die laufenden jährlichen Kosten für das Fondsmanagement zu berücksichtigen.
Handelst du nicht über die deutsche elektronische Börse Xetra, über keine der regionalen deutschen Börsen und nicht über das Wertpapierhaus Tradegate, so zahlst du für den Handel an der US-Börse 10,00 € Orderprovision und 5,00 € pauschalierte Handelsplatzgebühr.
Andere Wertpapierklassen, andere Gebühren – so verhält es sich des Öfteren und so trifft es auf das Onvista-Depot zu, denn die feste Ordergebühr in Höhe von 5,00 € gilt beim Handel mit Derivaten über Eurex nicht immer. Darüber hinaus gibt es beim Devisenhandel spezifische Margen, die zu zahlen sind. Die Ausübung von Optionen kostet pro Optionsschein 3,00 €, mindestens aber 12,50 € je Auftrag zzgl. der Börsengebühr.
Gebühren für die Ausführung von Sparplänen
Der Kauf von Sparplänen kostet 1,00 €. Eventuell fallen Fremdspesen beim jeweiligen Sparplan an, worüber du allerdings informiert wirst. Die monatliche Sparrate wird um die 1,00 € zzgl. eventueller Fremdspesen reduziert und jeden Monat von deinem Verrechnungskonto abgebucht.
Das Mindestanlagevolumen bei jeder Ausführung des Sparplans beträgt 50,00 €. Zudem gilt pro Ausführung ein Maximum von 500,00 €. Beim Sparplanverkauf gelten hingegen keine Grenzen und die Ausführung kostet die 5,00 € reguläre Ordergebühr zzgl. der weiteren Entgelte, die wir dir bereits weiter oben erläutert haben.
Besonderheiten und Prämien beim Onvista-Depot
Neukundenaktion
Es gibt eine doppelte Neukundenaktion. Alle Neukunden – um Neukunde zu sein, darf man in den letzten 12 Monaten vor der Depoteröffnung kein Kunde der Onvista Bank gewesen sein – erhalten 25,00 € Tradeguthaben und einen universalen Cadooz-Gutschein im Wert von 25,00 €.
Hierfür müssen Neukunden die Bedingungen erfüllen, dass sie bis zum 30.09.2022 ein Onvista-Depot eröffnen und spätestens bis zum 30.11.2022 insgesamt 3 einzelne kostenpflichtige Wertpapierkäufe tätigen. Diese Käufe dürfen nicht über einen US-Börsenplatz oder den Handel an der Terminbörse Eurex erfolgen. Zudem sind CFDs und der Kauf von Sparplänen von der Aktion ausgeschlossen.
Das Tradeguthaben von 25,00 € erhältst du nicht auf dein Verrechnungskonto überwiesen. Es wird mit deinen Gebühren verrechnet, sodass du bis zum Erschöpfen des Guthabens Wertpapiere komplett unentgeltlich kaufst und verkaufst. Solltest du das Guthaben nicht bis zum 28.02.2023 ausschöpfen, dann verfällt es.
cominvest
Das Angebot cominvest gibt es in Kooperation mit der comdirect. Sowohl die Onvista Bank als auch die comdirect sind Tochterfirmen der Filialbank Commerzbank, weswegen es nicht wundert, dass hier eine Kooperation geschlossen wird. Das cominvest-Depot wird automatisiert von einem sogenannten Robo-Advisor verwaltet; es ist also gewissermaßen ein innovatives Angebot.
Ausführlich sind wir auf unserer Seite „comdirect-Depot eröffnen“ auf das cominvest-Depot eingegangen. Wenn du bereit bist, einen Betrag von mindestens 3.000 € einmalig zu investieren, ist das cominvest-Depot eine interessante Option, denn im Hinblick auf die Qualität macht es einen guten Eindruck.
Zahlreiche Anlagestrategien, die individuell an dein Profil angepasst werden, und die hohe Menge der vielen handelbaren und automatisch gewählten Fonds sowie ETFs sind beim Onvista-Depot überzeugend. Mit einer Gebühr (All-in-Entgelt genannt) von 0,95 % des Anlagevolumens pro Jahr (zzgl. Produktkosten von im Schnitt 0,23 % jährlich) ist das cominvest-Depot eine gute Option für Sparer und Anleger, die sich wenig um ihre Investments kümmern möchten oder keine Erfahrungen im Wertpapierhandel haben.
Hinweis: Das cominvest-Depot gibt es im Rahmen einer Sommeraktion bis zum 30.09.2022 für eine Dauer von zwei Monaten ohne das All-in-Entgelt. Die bescheidene Ersparnis dieser Sommeraktion ist angesichts der ohnehin geringen Gebühren für das cominvest-Depot kaum der Rede wert, weswegen du dich bei deinen Anlageentscheidungen nicht von der Aktion beeinflussen lassen solltest.
FreeBuy-Aktion
Die aktuelle FreeBuy-Aktion läuft bis zum 31.12.2022. Ab einem Ordervolumen von 1.000 € zahlst du keine Orderprovision, falls du aus den 70 ausgewählten ETFs der Onvista-Partner Amundi, iShares oder WisdomTree kaufst. Andere Gebühren fallen dennoch an und variieren mit dem jeweiligen ETF. Zudem ist die FreeBuy-Aktion auf ETF-Käufe im außerbörslichen Direkt- und Limithandel über die Baader Bank beschränkt.
Onvista-Depot-App: Übersichtlich und selbsterklärend
Die Onvista-Bank hat einen spärlichen YouTube-Kanal. Wir konnten immerhin zwei gute und hilfreiche Erklär-Videos finden. In den folgenden zwei Videos bekommst du die Aktivierung deines Onvista-Depots und den Handeln mit Wertpapieren in der Onvista-Depot-App erläutert.
Aktivierung deines Onvista-Depots
Handel mit Wertpapieren in der Onvista-Depot-App
Zwar gewinnst du in den beiden Videos keinen Eindruck von der mobilen App fürs Smartphone, aber die mobile App ist laut Aussagen von Onvista ohnehin an das Design des Webtradings im Browser angelehnt. Somit reichen die beiden Videos für einen authentischen Ersteindruck aus. In unseren Augen ist die Benutzeroberfläche gut strukturiert und die einzelnen Optionen sowie Abläufe erklären sich weitestgehend von selbst. Anfänger profitieren also von einer intuitiv gut bedienbaren Onvista-Depot-App.
Onvista-Depot: Erfahrungen der Kunden – geprüft vom Depotexperten!
In den Erfahrungen der Kunden schneidet das Onvista-Depot nicht gut ab, doch immerhin besser als das ebenfalls schwache flatex-Depot. Im Gegensatz zum flatex Depot kommt es bei der Onvista-Bank zu keinen falschen Gebührenabrechnungen, was in Puncto Seriosität klar für das Onvista-Depot spricht.
Was jedoch ein klares Kontra-Argument gegen die Eröffnung eines Depots bei Onvista ist, ist der schlechte Service. Vor allem der Depotübertrag zu Onvista bereite regelmäßig Probleme, ziehe sich wochenlang hin und/oder werde nicht gemäß der getätigten Angaben übertragen. Auch sonst sei laut Kundenerfahrungen der Service „unterirdisch“.
Nun ist der schwache Service ein Kritikpunkt, der für Online-Broker typisch ist. In diesem Punkt sind die Online-Broker den Direktbanken und insbesondere den Filialbanken naturgemäß unterlegen. Dementsprechend würden wir Onvista in diesem Kritikpunkt entlasten, was aber schwerfällt, denn in Relation zu anderen Online-Brokern wie Smartbroker und Trade Republic sind die Gebühren bei Onvista wesentlich höher.
Letztlich sind allein die negativen Kundenerfahrungen beim Service kein Ausschlusskriterium. Aber die negativen Erfahrungen in Kombination mit den hohen Gebühren geben den Ausschlag zugunsten anderer Online-Broker, die du in unserem Depot-Vergleich findest.